Blick auf den Klosterhof (Foto: Staatl. Schlösser u Gärten BW, Arnim Weischer)

Wälle, Wald und Welterbe

Auf der Eppinger Linie zum Kloster Maulbronn

Diese Wanderung führt uns durch mehrere Jahrhunderte. Hinter seinen Mauern verbirgt das berühmte Kloster bauliche Meisterwerke von der Romanik bis zur Spätgotik. Bereits auf dem Weg dorthin lassen sich spannende Spuren der Geschichte entdecken, denn unsere Tour verläuft entlang der Eppinger Linie, einem historischen Bollwerk zur Abwehr von Feinden. Ein großer Teil der Route führt zudem durch stille Waldlandschaften, die hin und wieder reizvolle Blicke über das Kraichgau freigeben.

Kurzbeschreibung

Anreise: IRE1 bis Bf Mühlacker
Strecke: 11,8 km
Zeit: ca. 4 Stunden
Höhenunterschied: ↑ 160 m ↓130 m
Weg: Bf Mühlacker – „Eppinger Linie“ – Chartaque (Wachturm) – Sternschanze – Kloster Maulbronn – Bf Maulbronn Stadt/Kloster bzw. Bf Maulbronn West
Abreise: MEX17c Maulbronn West

Wegbeschreibung

Startpunkt ist der Bahnhof Mühlacker (1). Am nördlichen Ausgang gehen wir links in die Ziegeleistraße und an der nächsten Kreuzung scharf rechts in den Maulbronner Weg, der uns aus der Stadt herausbringt. Nach einem knappen Kilometer durch Äcker und Felder, kurz vor einem Waldstück, halten wir uns an der Wegkreuzung rechts und erreichen am Waldessaum die „Eppinger Linie“ (2)

Die frühere Verteidigungslinie erstreckt sich von Pforzheim über Eppingen bis Neckargemünd. Das Abwehrsystem bestand aus sperrigen Ästen, Wällen sowie Gräben und wurde durch Wachtürme, sogenannte Chartaquen, gesichert. Reste dieser Anlagen sind zum Teil noch gut erkennbar. Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden wollte mit dem Bollwerk Raubzüge der Franzosen während des Pfälzischen Erbfolgekrieges im 17. Jahrhundert verhindern, was auch gelang. Schon der Anblick schreckte die Angreifer ab.

Chartaque am Eppinger-Linien-Weg (Foto: Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V.-Christian Ernst)

Wir wandern nun überwiegend den gut ausgeschilderten Eppinger-Linien-Weg entlang. Nach etwa einem Kilometer erreichen wir eine Chartaque (3), den hölzernen Nachbau eines früheren Wachturms. Er ist begehbar und eröffnet einen schönen Blick auf die Umgebung. Nur einen Katzensprung entfernt, liegt am Sauberg in etwa 330 Metern Höhe der nächste Aussichtspunkt unserer Tour. Er ist Überbleibsel einer Festungsanlage, die sich wegen ihrer Form Sternschanze (4) nennt. Hier lauerte das Militär auf Feinde. Ein Steg und eine Treppe führen heute auf die Plattform. Allerdings deuten nur noch Umrisse auf die frühere Nutzung hin. Zum Teil wurde die Abwehr mit Holzpfählen noch einmal verstärkt. Einen Eindruck davon – jedoch mit neu errichteten Palisaden – bekommen wir gut drei Kilometer weiter, kurz vor Maulbronn.

Wir verlassen nun die „Linie“ und erreichen über den Eckhauweg Maulbronn. Es geht rechts durch die Höhen- und Hermann-Röger-Straße. In den Kapellengärten biegen wir bei der ersten Gelegenheit links ab, um auf die Stuttgarter Straße zu kommen. Hier liegt uns die riesige Klosterstadt zu Füßen. Über die Straße Klosterhof gelangen wir hinein.

Kloster Maulbronn (Foto: Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V.-Christian Ernst)

Das Kloster Maulbronn (5) wurde von Zisterziensermönchen Mitte des 12. Jahrhunderts gegründet und immer wieder erweitert. Die Anlage ist fast vollständig erhalten. Mehrere Museen informieren über ihre wechselvolle Geschichte. Bei einer Führung wird der Klosteralltag – gewürzt mit Anekdoten aus der Vergangenheit – wieder lebendig. In den alten Gemäuern haben aber auch die Polizei, das Rathaus und einige Ämter ihren Sitz. Zudem laden ein Café und zwei Restaurants zum Verweilen ein. Die beeindruckende Zeitreise lässt sich hier entspannt beenden.

Durch das Portal im imposanten westlichen Torturm schreiten wir heraus aus der Klosterstadt in Richtung Stuttgarter Straße. Rund 50 Meter vor dem Kreisverkehr geht es links zum Bahnhof Maulbronn Stadt/Kloster. Hier fährt an Sonn- und Feiertagen der Sommersaison der „Freizeitexpress Kloster Maulbronn“ nach Maulbronn West. Doch bis zum Bahnhof Maulbronn West (6) sind es auch nur knapp drei Kilometer zu Fuß und die führen wieder durch ein schönes Waldgebiet. Eine Zeitlang wandern wir parallel zur Bahnlinie. Dann halten wir uns geradeaus und unterqueren die B35. Vor der nächsten Kreuzung macht der Weg eine kleine Schleife. Wir biegen nun rechts und kurz darauf wieder links ab. Nach etwa 160 Metern führt uns ein weiterer Abzweig rechts direkt zum Bahnhof Maulbronn West.

Infos

Weitere Tipps für Ausflüge im bwegt-Netz gibt es unter www.bwegt.de/wandern

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Kloster Maulbronn: kloster-maulbronn.de

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