Hessigheimer-Felsengärten (Foto: TMBW, Gregor Lengler)

Wengert und Weitsicht

Genussvolle Wanderung zu den Hessigheimer Felsengärten

Seit über 200 Millionen Jahren liegen sie herum, türmen sich hoch auf und fallen steil ab in die Schlucht: die Muschelkalk-Felsen der Hessigheimer Felsengärten. Weit unten hat sich der Neckar schon ins Gestein gegraben, weit oben wächst der Wein auf terrassierten Hängen in der prallen Sonne. Dieses Geotop ist zum Klettern und bei Weinfreund:innen gleichermaßen beliebt. Spektakuläre Panoramen und schmackhafter Genuss lassen sich auf einer Wanderung von Besigheim nach Hessigheim und zurück verbinden.

Kurzbeschreibung

Anreise: RE8 Bhf. Besigheim
Strecke: ca. 18 km
Zeit: ca. 4-5 Stunden zzgl. Pausen
Höhenunterschied: ↑85 m ↓85 m
Weg: Bhf. Besigheim – Altstadt Besigheim – Hessigheim – Felsengärten – Altstadt Besigheim – Bhf. Besigheim

Tourenverlauf

Unsere 18 Kilometer lange Tour wartet mit verschiedenen Einkehrmöglichkeiten auf und ist bis auf einige steile Wege in Hessigheim und den Felsengärten mit festen Wanderschuhen und etwas Ausdauer gut zu schaffen. Einen kleinen Snack für zwischendurch und ausreichend Wasser haben wir im Gepäck. Nach einer bequemen und stressfreien Anreise mit dem Regionalverkehr starten wir am beschaulichen Bahnhof Besigheim (1), folgen der Bahnhofstraße, überqueren die

Enz und sind schon mitten in der schmucken Altstadt von Besigheim. Wir wählen einen Zickzack-Kurs: die Hauptstraße links, die Aiperturmstraße rechts, die Kirchstraße links und die Entengasse wieder rechts, vorbei an Fachwerkhäusern und schmalen Gassen. Schließlich zweigt rechts erneut die Hauptstraße ab, der wir bis zum Neckarufer (2) folgen.

Besigheim (Foto: Th G auf pixabay)

Am Schiffsanleger, einem Biergarten und dem Bootshafen entlang begleiten wir den Neckar, zwischen sonnenverwöhnten Weinhängen in malerischen Schleifen hindurchfließt, als wollte er die Aussicht möglichst lange genießen. Nach der ersten seiner Biegungen weichen die offenen Felder und Äcker einem schattigen Waldgebiet, eine Wohltat an heißen Tagen und im Herbst ein hübsches Farbenspiel. Der zweiten Flussbiegung folgend kommen wir zur Aussichtsplattform „Salenkanzel“ (3). Zwischen Bäumen und Sträuchern hindurch fällt der Blick auf die Dächer von Hessigheim. Hier wird klar, warum der Ortsteil mit seiner Lage „zwischen Neckar, Fels und Reben“ wirbt – völlig zu Recht. 

Nun haben wir schon fast die Hälfte der Tour geschafft. Nach knapp 15 Minuten laufen wir über die Schleusenbrücke (4) hinüber ans andere Neckarufer, und noch einmal 15 Minuten sind es über die Gärtnerstraße links und die Besigheimer Straße rechts bis zur Felsengartenkellerei Besigheim (5) in der Straße Am Felsengarten. Wer hier fest mit einer Einkehr rechnen möchte, schaut am besten vorab nach den Öffnungszeiten. 

Fässer in der Felsengartenkellerei (Foto: Felsengartenkellerei Besigheim e.G.)

Eine gute Alternative unter anderen ist das Gässles-Stüble des Weinguts Eisele in der Mittelgasse. Und wer Wein kosten oder erstehen will, ist bei den Weingütern von Hessigheim sowieso am richtigen Fleck. Nach einer Stärkung verlassen wir den Ort und wandern auf der Straße Am Felsengarten zu den berühmten Hessigheimer Felsengärten (6). Hier hilft uns zur Orientierung teilweise die Markierung mit dem blauen Kreuz.

Wir tauchen ein in das beeindruckende Geotop. Zwischen den Muschelkalk-Felsen finden seltene Arten wie Eidechse und Karthäuser-Nelke einen Zufluchtsort. Das Naturschutzgebiet ist zugleich ein beliebtes Trainingsareal für Kletternde, von denen wir sicher einige bei ihren Klimmzügen an den bis zu 18 Meter hohen Felswänden beobachten können. Wir als Wandernde genießen die bizarre Felslandschaft und den Blick über die Wengert und die Täler von Neckar und Enz bis nach Besigheim. Zur Wahl stehen zwei Wege, die sich nach kurzer Zeit wieder treffen, entweder der asphaltierte Wurmbergweg oder die wildere Variante oberhalb der Gärten am Kletterfelsen. Die dortige Aussicht wurde 2016 sogar zur „Schönsten Weinsicht Württembergs“ (7) gekürt. 

Langsam verlassen wir das Gebiet, in dem uns die Natur gezeigt hat, was sie künstlerisch formen kann, und folgen dem Weg zur Landstraße, wo wir links abbiegen. Der asphaltierte Fußweg bringt uns schnurstracks nach gut zwei Kilometern – in durchschnittlichem Tempo circa 30 Minuten – zur Brücke über den Neckar (8) und zurück nach Besigheim. Hier bleibt vielleicht noch ein wenig Zeit, die Altstadt zu erkunden und den Tag in einer der

Gastronomien bei einem Glas Wein gepflegt ausklingen zu lassen. Die meisten reihen sich an Haupt- und Kirchstraße aneinander. Wenn es dann zurück zum Bahnhof geht, sind die Beine vielleicht müde, die Stimmung aber gut und der Kopf voller neuer Eindrücke und Ausblicke.

Infos

Die Fahrpläne, der von Go-Ahead Baden-Württemberg
betriebenen Linien im Überblick.

Unsere Liniennetzübersicht, das Stuttgarter Netz und Murrbahn
und das Streckennetz Baden-Württemberg-Tarif auf einer Seite.