Die vier Triebfahrzeugführer in Ausbildung (v.l.n.r.) Shadi H., Kalaichchelvan K., Mohammed A. und Mohamad A. nach bestandener Theorieprüfung zusammen mit ihrem Teamleiter Oliver Becker. (2.v.l.)

Geflüchtete in Triebfahrzeugführer-Ausbildung bei Go-Ahead bestehen die Theorieprüfungen




Alle vier Teilnehmer von Go-Ahead haben nun erfolgreich die für sie wohl anspruchsvollste Hürde, die Sprachhürde der Theorieprüfung zur Zusatzbescheinigung, gut bestanden.

Verkehrsminister Winfried Hermann initiierte das im Oktober 2019 gestartete Modellprojekt zur Qualifizierung Geflüchteter zu Triebfahrzeugführern (TF). Insgesamt 15 Geflüchtete nehmen am Modellprojekt teil, sie sind bei verschiedenen Eisenbahnverkehrsunternehmen angestellt und absolvieren ihre einjährige Ausbildung in den Schulungsräumen der MEV-Eisenbahn-Verkehrsgesellschaft Mannheim. Alle vier Teilnehmer von Go-Ahead haben nun erfolgreich die für sie wohl anspruchsvollste Hürde, die Sprachhürde der Theorieprüfung zur Zusatzbescheinigung, gut bestanden (Titelbild).

Ines Lange, Aus- und Fortbildungskoordinatorin bei Go-Ahead, gratuliert: "Über das Bestehen der Theorie freuen wir uns besonders, da diese aufgrund der sprachlichen und eisenbahnspezifischen Anforderungen nicht einfach zu bewältigen war." Neben der Theorieprüfung absolvierten sie auch die Simulatorprüfung zur Zusatzbescheinigung. Als letzter Baustein fehlt ihnen nun noch die praktische Ausbildung: Seit Kurzem erhalten sie ihre Fahrzeugschulungen auf den FLIRT-Fahrzeugen und leisten daran anschließend ihre 320 Stunden umfassenden Ausbildungsfahrten. Im Oktober 2020 steht die Abschlussprüfung an und danach geht's auf die Schiene für Go-Ahead.

Bild 2: Sven Reiher, Eisenbahnbetriebsleiter bei Go-Ahead, begrüßte am 10. März die Teilnehmer am Hauptbahnhof Stuttgart (v.l.n.r. Shadi H., Kalaichchelvan K., Mohamad A., Sven Reiher)

Kursteilnehmer bei Go-Ahead

Die bei Go-Ahead angestellten vier Geflüchteten im Qualifizierungskurs stammen aus Syrien und Sri Lanka.

  • Shadi H. stammt aus Syrien und absolvierte dort eine Ausbildung in der mechanischen Fertigung.
  • Mohamad A. ist ebenfalls Syrer und legte sein Abitur an einem wissenschaftlichen Gymnasium in Syrien ab, danach war er dort im Vertrieb und Marketing tätig.
  • Der Syrer Mohammed A. begann in Syrien eine Ausbildung zum Motor-Mechaniker, die er wegen des Krieges abbrechen musste.
  • Kalaichchelvan K. stammt aus Sri Lanka, wo er nach dem Abitur zum Militär ging. Er war als Mathematiklehrer tätig. Seine dann in Deutschland begonnene Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker musste er aufgrund einer Allergie abbrechen.

Mindestens eine Gemeinsamkeit verbindet alle Kursteilnehmer: Sie lernen bis zu zwölf Stunden täglich für ihre Ausbildung. Sie fühlen sich gut betreut bei Go-Ahead und ihrem Teamleiter Oliver Becker. Anfang März waren sie bereits in Stuttgart und wurden von Eisenbahnbetriebsleiter Sven Reiher am Hauptbahnhof begrüßt (Bild 2).

Bild 3: Vor "Corona-Beginn" im März führte Christian Diehl, Leiter der Leitstelle von Go-Ahead, die TFs in Ausbildung durch den Wartungsstützpunkt in Essingen.

Bild 4: Vor "Corona-Beginn" im März führte Christian Diehl, Leiter der Leitstelle von Go-Ahead, die TFs in Ausbildung durch den Wartungsstützpunkt in Essingen.

Danach verbrachten sie, vor Beginn der Corona-Beschränkungen, zwei Tage im Wartungsstützpunkt in Essingen, wo Christian Diehl, Leiter der Leitstelle bei Go-Ahead, sie betreute (Bild 3 + 4). Die Sprache und insbesondere die verschiedenen Dialekte in Baden-Württemberg empfinden sie als Herausforderung. Einig sind sie sich auch in ihrem Ziel: "Wir schaffen das!"

Qualifizierung zum Triebfahrzeugführer bei Go-Ahead

Bewerber zum Triebfahrzeugführer, welche die theoretischen und persönlichen Voraussetzungen erfüllt haben, durchlaufen zuerst eine ärztliche und psychologische Untersuchung, um die Eignung für diesen anspruchsvollen Beruf festzustellen.

In neun bis zwölf Monaten werden ihnen alle erforderlichen theoretischen und praktischen Kenntnisse für den Eisenbahnbetrieb vermittelt. Mit bestandener Abschlussprüfung erlangen die Auszubildenden nicht nur die Befähigung auf allen Strecken unseres Unternehmens in Baden-Württemberg zu fahren, sondern auch die garantierte Übernahme.

Mehrmals pro Jahr starten bei Go-Ahead Qualifizierungskurse, die mit maximal 15 Teilnehmern besetzt sind. Aktuell läuft der 17. Ausbildungskurs. Die Kurse sind bunt gemischt mit Teilnehmern unterschiedlichen Alters und Herkunft, die vorher in verschiedenen Branchen tätig waren und sich nun weiterqualifizieren wollen.

Während ihres Qualifizierungslehrgangs zum Triebfahrzeugführer werden den Teilnehmern alle erforderlichen theoretischen und praktischen Kenntnisse im Eisenbahnbetrieb vermittelt.

Die wichtigsten Themenfelder sind

  • Grundlagen und Vertiefung des Bahnbetriebes (Infrastruktur, Fahrzeuge, Signale und Regelwerkskunde)
  • Sicherungssysteme der Deutschen Bahn PZB und LZB
  • Fahrzeugausbildung und Grundlagen E-Lok
  • Bremsprobeberechtigung und Rangierbegleitung
  • Simulator-Training und Lehrfahrten
  • Arbeitsschutz, Unfallverhütung, Erste Hilfe
  • Notfallmanagement sowie Stressbewältigung

Wie TF-Kursteilnehmer ihre Ausbildung bei Go-Ahead erleben, lesen Sie im Pdf-Artikel „Von Sonnenaufgängen auf den Schienen – Als Quereinsteiger zum Triebfahrzeugführer”




Kontakt

Go-Ahead Baden-Württemberg GmbH

Daniela Birnbaum, Pressesprecherin (Ansprechpartnerin für Medienanfragen)