Vertragsunterzeichnung: elektrischer Regionalverkehr auf der Strecke München – Memmingen – Lindau kommt voran




Heute unterzeichneten die Aufgabenträger aus Bayern und Baden-Württemberg sowie das Unternehmen Go-Ahead den Verkehrsvertrag für den Betrieb der Regionalzugstrecke München – Memmingen – Lindau ab Dezember 2021. Die feierliche Unterzeichnung fand im Rathaus von Memmingen statt. Bereits im August hatten die Bayerische Eisenbahngesellschaft und das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg den Zuschlag für den Betrieb der Strecke an die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland erteilt. Das Unternehmen ist eine Gesellschaft der britischen Go-Ahead Group und hat sich in einem europaweiten Vergabeverfahren durchgesetzt. Ab Dezember 2021 wird Go-Ahead 22 elektrische Triebzüge vom Typ FLIRT³ des Herstellers Stadler einsetzen und den bisherigen Betreiber DB Regio ablösen.

Für die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regionalverkehr in Bayern im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert, unterzeichnete Geschäftsführer Thomas Prechtl den Verkehrsvertrag. „Ich freue mich, dass das Bahnland Bayern mit Go-Ahead noch ein wenig bunter wird“, sagte Prechtl. „Der Wettbewerb auf der Schiene hat sich für die Fahrgäste bislang stets ausgezahlt. Die finanziellen Spielräume, die wir durch Vergabeverfahren im Wettbewerb erhalten haben, konnten wir in einen dichteren Takt und in mehr Komfort investieren. So auch zwischen München, Memmingen und Lindau. Künftig wird es mindestens doppelt so viele Direktverbindungen geben, die zudem deutlich schneller sind als heute.“

Ab Ende 2021 bestellt die BEG auf der Strecke München – Memmingen zusätzliche Züge, so dass ein stündliches Angebot entsteht. Im Zweistundentakt bedient ein Zug wie bisher täglich alle Stationen zwischen Geltendorf und Memmingen. Hinzu kommt künftig im stündlichen Wechsel ein Express-Service, der bis Memmingen nur an ausgewählten Bahnhöfen hält und danach bis Lindau alle Stationen bedient. Die sprintstarken Elektrotriebwagen werden gut eine Stunde zwischen Memmingen und München benötigen und damit circa eine halbe Stunde schneller sein als die heutigen Dieselzüge. Direkte Regionalzüge zwischen München und Lindau gibt es bislang nur auf der Strecke über Kempten und Oberstaufen.

Ein zusätzlicher Pluspunkt im Sinne der Fahrgäste: Im morgendlichen Berufsverkehr werden mehr Sitzplätze auf dem nachfragestärksten Abschnitt zwischen Buchloe und München angeboten. Für die Hauptverkehrszeit waren in der Ausschreibung in den Spitzenzügen bis zu 600 Sitzplätze in der 2. Klasse gefordert.

Die Go-Ahead Group ist in Baden-Württemberg kein unbekanntes Unternehmen, da es im nächsten Jahr in zwei Netzen den Betrieb aufnehmen wird, zwischen Stuttgart und Nürnberg auch teilweise in Bayern. „Die Go-Ahead Group konnte uns mit ihrem ansprechenden Angebot abermals überzeugen“, sagt Volker M. Heepen, Geschäftsführer der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW). „Die modernen Neufahrzeuge  werden auch auf dem baden-württembergischen Streckenabschnitt eine erfreuliche Qualitätssteigerung mit sich bringen, unter anderem durch die Barrierefreiheit, das WLAN-Angebot und die Videoüberwachung. Mit der Betriebsaufnahme wird das Angebot unter der Woche auf einen konsequenten Stundentakt zwischen Memmingen und Lindau umsteigefrei ausgeweitet. Weitere Angebotsverbesserungen sind am Wochenende während der Vertragslaufzeit angedacht.“

Die vierteiligen Fahrzeuge des Typs FLIRT (flinker leichter innovativer Regional-Triebzug) sind sowohl im Innenraum als auch in der Außengestaltung im blau-weißen Design von Go-Ahead gestaltet. Sie sind mit einer großzügigen Sitzgestaltung und zusätzlichen Gepäckregalen ausgestattet. Die 74 Meter langen Triebzüge bieten 395 Personen Platz, 200 davon sitzend in der 2. Klasse, 16 Sitzplätze sind als 1.-Klasse-Bereich ausgewiesen. Wie alle FLIRT verfügen die Fahrzeuge über helle, freundliche Fahrgastbereiche, sind barrierefrei und durchgängig niederflurig. Die elektrischen Triebzüge erreichen eine maximale Geschwindigkeit von 160 km/h.

„Wir freuen uns sehr, mit dem Elektronetz Allgäu nun unser viertes Netz in Deutschland befahren zu können.“, sagt Stefan Krispin, Geschäftsführer der Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH. „Die Vorbereitungen für den planmäßigen Betriebsstart im Dezember 2021 laufen auf Hochtouren. Einer der Grundpfeiler unseres qualitativ hochwertigen Betriebs sind erstklassige Fahrzeuge. Mit den neuen FLIRT von Stadler wollen wir den hohen Erwartungen an Komfort, Sicherheit und Qualität, die unsere zukünftigen Fahrgäste an uns als neuen Bahnbetreiber auf der Strecke haben, erfüllen.“

Manfred Schilder, Oberbürgermeister der Stadt Memmingen, hebt die Vorteile des neuen Verkehrsvertrags für die Region hervor:  „Wir freuen uns über die geplanten häufigeren Direktverbindungen zwischen München und Lindau. Für die Stadt Memmingen bedeutet dies eine noch bessere Anbindung an den Großraum München und den Bodensee.“

von links nach rechts: Thomas Prechtl, Geschäftsführer Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG); Manfred Schilder, Oberbürgermeister der Stadt Memmingen; Stefan Krispin, Geschäftsführer Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland; Philipp Hendricks, Referent SPNV, Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg; Volker M. Heepen, Geschäftsführer Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) (Foto Erik Bethkenhagen, Go-Ahead)

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG)

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft ist ein Unternehmen des Freistaats Bayern. Im Auftrag des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr plant, finanziert und kontrolliert die BEG den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern. Zu den wesentlichen Aufgaben der BEG gehören dabei die Konzeption und Verbesserung von Fahrplänen sowie die Qualitätssicherung. Die Aufträge für Verkehrsleistungen werden in Wettbewerbsverfahren vergeben. Den Zuschlag erhält jeweils das Verkehrsunternehmen, welches das insgesamt wirtschaftlichste, also das qualitativ und preislich beste Angebot abgibt. Als Folge des Wettbewerbs zwischen den Eisenbahnverkehrsunternehmen konnte die BEG in den letzten Jahren nicht nur das Fahrplanangebot, sondern auch Qualitätsmerkmale wie Pünktlichkeit, Komfort und Fahrgastinformation ständig verbessern. Große Erfolge waren unter anderem die Einführung des Bayern-Takts – ein Stundentakt für fast ganz Bayern – sowie des Bayern-Tickets.

Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

Das Ministerium ist für die Themen rund um Mobilität und Straßenbau zuständig.

Mobilität und Verkehr: Dazu gehören die Planung, der Bau und die Erhaltung von Straßen sowie allen anderen Verkehrswegen und der Infrastruktur und die Entwicklung neuer innovativer Konzepte für eine nachhaltige Mobilität im Land. Nachhaltige Mobilität: Weitere wichtige Themen sind der Schutz vor Verkehrslärm, die Förderung des Fuß- und Radverkehrs und die Beteiligung von BürgerInnen bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten. Das Ministerium erfüllt seine Aufgaben in enger Zusammenarbeit mit anderen Ministerien und Behörden.

Gemeinsam mit der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) kümmert sich das Verkehrsministerium um die Organisation und Vermarktung des Schienenpersonennahverkehrs.
Für das Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr steht in Baden-Württemberg die Dachmarke „bwegt“. Sie löste im Oktober 2017 den bis dahin erfolgreichen „3-Löwen-Takt“ ab. Zukünftig repräsentiert „bwegt“ die ganzheitlich vernetzte Mobilität in Baden-Württemberg.

 

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Kontakt

Go-Ahead Baden-Württemberg GmbH

Daniela Birnbaum, Pressesprecherin (Ansprechpartnerin für Medienanfragen)