Go-Ahead seit einem Jahr Streckenbetreiber im Stuttgarter Netz




Von null auf 100: Go-Ahead Baden-Württemberg ist am 9. Juni 2019 als neuer Akteur im deutschen Schienenpersonennahverkehr an den Start gegangen.

Das Unternehmen sieht diese Aufbauphase rückblickend einerseits als große Chance, andererseits jedoch als risikobehaftet: Neue IT-Systeme, neue Fahrzeuge, neues Team und eine neue Organisationsstruktur bedeuteten ab Start natürlich auch, dass das Zusammenspiel nicht automatisch von Anfang an reibungslos funktioniert, so die Unternehmenssprecherin.

Betriebsqualität – Pünktlichkeitswerte

Der Technische Geschäftsleiter Gordon Lemke meint dazu: „Mit dem Einstieg im sehr komplexen Stuttgarter Netz traten wir kein leichtes Erbe an. Der vorherige Betreiber hatte auf fast allen Strecken ebenfalls Probleme, einen stabilen Betrieb zu gewährleisten – und dies trotz geringerer Fahrleistung. Insbesondere die veraltete und für das bestellte Angebot nicht ausreichende Infrastruktur trifft uns – und damit die Fahrgäste – im täglichen Betrieb hart. Dass die Betriebsqualität wesentlich von externen Faktoren abhängt, belegen die positiven Werte aus der aktuellen Corona-Sonderfahrplan-Zeit: 94 Prozent Pünktlichkeit und rund 0,7 Prozent Quote ungeplanter Zugausfälle.“

Hinweis zur Grafik: Als Pünktlichkeitsreferenzwert verwenden alle Bahnunternehmen jenen bis 5:59 Minuten Verspätung (schwarze Linie).

Die Pünktlichkeitsquoten veröffentlicht das Unternehmen wöchentlich auf seiner Website: www.go-ahead-bw.de/unternehmen/puenktlichkeit.html.

Max Kaiser, Kaufmännischer Geschäftsleiter, sieht neben den aktuell in Gang gesetzten weiteren strukturellen Verbesserungen innerhalb des Unternehmens zwei große Pluspunkte, auf die das Unternehmen bauen kann: „Wir haben ein seit einem Jahr unermüdlich hochmotiviertes Team, für dessen Engagement wir sehr dankbar sind. Der zweite Pfeiler sind unsere Kundenbetreuer im Zug und in den Servicecentern. Uns erreichen jede Woche E-Mails von Fahrgästen, die sich für die Freundlichkeit und Kundenorientierung der Kundenbetreuer bedanken.“

Daten und Fakten zu Go-Ahead Baden-Württemberg

Go-Ahead gewann im Jahr 2016 zwei Verkehrsverträge des Landes Baden-Württemberg („Stuttgarter Netz“), 2017 einen weiteren, die Murrbahn. Die Vorbereitungen für die Betriebsaufnahmen in Baden-Württemberg liefen seit Ende 2016. 2017 erfolgte die Gründung der Go-Ahead Baden-Württemberg GmbH, einer Tochter der Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland. Go-Ahead befährt seit 9.06.2019 bzw. 15.12.2019 fünf Schienenstrecken in Baden-Württemberg: zwischen Stuttgart und Crailsheim/Aalen (Remsbahn), Karlsruhe (Residenzbahn), Würzburg (Frankenbahn), Nürnberg (Murrbahn) und Ulm (Filstalbahn).

  • Streckenkilometernetz: seit 15.12.2019 rund 735 Streckenkilometer.
  • Gefahrene Kilometer pro Woche: rund 187.000 Kilometer (Regelfahrplan).
  • Fahrzeuge: 9.06.2019: 28 Stadler FLIRT3, Juni 2020: 66
  • Fahrscheinautomaten: über 120 an 67 Haltepunkten.
  • Kundencenter: 17 eigene Servicecenter bzw. Kooperationen mit Vertriebsstellen/Agenturen.
  • Vertriebspartner: mit 11 Verkehrsverbünden und über 100 Vertriebspartnern.
  • Mitarbeiter GABW: Gründung 2017: 0 Mitarbeiter, 2020: ca. 400 Mitarbeiter (inklusive Arbeitnehmerüberlassung).
  • Herzstück des Betriebes: Wartungsstützpunkt Essingen/Aalen, Bauzeit 2017 bis 2019, Baukosten über 20 Mio. Euro, 11.400 m² Fläche, 30.000 m³ umbauter Raum, Verwaltungsgebäude mit Leitstelle, 120 m lange Außenreinigungsanlage.



Kontakt

Go-Ahead Baden-Württemberg GmbH

Daniela Birnbaum, Pressesprecherin (Ansprechpartnerin für Medienanfragen)